1864, am 7. Februar kommt es in Wien Penzing zu einer historischen Begegnung. Der 50-jährige Richard Wagner, seit neun Monaten in einer Landhausvilla am Wien-Fluss wohnhaft, lädt zu einer abendlichen Runde. Neben den gemeinsamen Freunden Carl Tausig, Peter Cornelius und Dr. Josef Standhartner ist auch der 30-jährige Johannes Brahms zu Gast. Dieser hatte gerade im vorangegangenen Dezember sein B-Dur Sextett Op.18 mit großem Erfolg in Wien mit dem Hellmesberger Quartett aufgeführt.
Eigentlich ist Wagner nicht gut auf Brahms zu sprechen, man denke an die von Brahms' 1860 mitverfasste Streitschrift gegen die Neudeutsche Schule zurück. Doch an diesem Abend ist die Stimmung gut. Johannes Brahms stellt sich seinem Gastgeber am Klavier als Komponist und Pianist mit seinen Variationen und Fuge über ein Thema von Händel Op.24 und der Orgel-Toccata in F-Dur BWV 540 von Johann Sebastian Bach vor. Richard Wagner zeigt sich angetan und dankt mit den Worten: "Man sieht was sich in den alten Formen noch leisten lässt, wenn einer kommt, der versteht, sie zu behandeln." (aus Max Kahlbeck, Johannes Brahms, Deutsche-Brahms-Gesellschaft, 1909)


Diese einzige Begegnung der beiden Komponisten fand vor über 150 Jahren im Musiksalon der heutigen Richard-Wagner-Villa statt. Im Jahr 2016 bot sich Julia Maria Pasch die Gelegenheit eben diese Räume mit ihrem Geigenbauatelier zu beziehen. Nun sollen sie wieder eine Begegnungstätte von Künstlern und Visionären sein, wie einst.
Heute wird in dieser Atmosphäre der Klang von feinen Streichinstrumenten weiterentwickelt. So entstehen Violinen, Violen und Violoncelli die dem Spiel keine Grenzen setzen, jedes mit dem Anspruch ein für sich stehendes Original zu sein.